Mittwoch, 18. Oktober 2023
18.00 Uhr (MEZ)/19:00 UHR (Jerusalem Time)
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Online-Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe: Sprachen des Archivs: Von Mehrsprachigkeit und Vielortigkeit
Der Vortrag begibt sich auf Spurensuche nach den vielsprachigen literarischen Spuren Gershon Shofmans. Der hebräische Schriftsteller, der in den 1920er und 1930er Jahren in der Nähe von Graz lebte, pflegte ein weites Netzwerk. Verbunden war er selbstverständlich vor allem mit anderen Mitstreiter*innen für die neue hebräische Literatur: Autor*innen, Herausgeber*innen und Verleger*innen. Auf den ersten Blick scheint ihm dieses Netzwerk literarische
Heimat gewesen zu sein.
Betrachtet werden aber gerade auch jene Aspekte, die auf eine literarische Heimat zwischen den Sprachen und Orten schließen lassen. Dazu gehören unter anderem Shofmans Übersetzungstätigkeiten aus dem Russischen und Deutschen. Inwiefern das vielsprachige Schreiben ebenfalls Heimat wurde, soll im Vortrag kritisch hinterfragt werden.
Vortrag: Judith Müller (Frankfurt am Main)
Kommentar: Gerald Lamprecht (Graz)
Moderation: Olaf Terpitz (Graz)
Judith Müller ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Martin-Buber-Professur an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Derzeit finalisiert sie ein Buchprojekt zur europäischhebräischen Literatur vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Weitere Forschungsprojekte befassen sich mit der Rezeption hebräischer Literatur unter Jüdinnen*Juden in den 1920er und 1930er Jahren in Deutschland sowie Fragen der Mehrsprachigkeit in Jüdischen Literaturen. Müller wurde an der Universität Basel und der Ben Gurion Universität des Negev promoviert. Von 2018 bis 2022 war sie als Assistentin für Jüdische Literatur am Zentrum für Jüdische Studien in Basel tätig.
Gerald Lamprecht, Professor für Jüdische Geschichte und Zeitgeschichte sowie Leiter des Centrums für Jüdische Studien der Universität Graz.
Olaf Terpitz, PD Dr. phil., Literaturwissenschaftler und stv. Leiter des Centrums für Jüdische Studien der Universität Graz.
Eine Kooperationsveranstaltung des Centrums für Jüdische Studien der Karl-Franzens-Universität Graz, des Instituts für Germanistik der Karl-Franzens-Universität Graz und des Leo Baeck Instituts Jerusalem.