Online-Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe: Literatur im Archiv – Nachlässe an der Israelischen Nationalbibliothek Jerusalem
Donnerstag 20. Mai 2021 | 17.00 Uhr
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Der aus Wien stammende Schriftsteller Moshe Yaakov Ben-Gavriel war eine der außergewöhnlicheren Figuren in der Literaturszene Palästinas und des jungen Staates Israel.
Ben Gavriel – ursprünglich Eugen Hoeflich – ließ sich 1927 in Palästina nieder, doch blieb er in seinem Schreiben weiter der deutschen Sprache treu. Der Autor suchte bald nach 1945 den Kontakt zu Intellektuellen, Verlagen und Lesern insbesondere in Deutschland und war mit seinen späteren Werken, die eher leichtere Unterhaltung aus dem Staat Israel boten, in den 1950er und 1960er Jahren sehr erfolgreich. Sein 1966 übergebener Nachlass gehörte in den letzten Jahren zu den nachgefragtesten Beständen.
Vortrag: Stefan Litt (Israelische Nationalbibliothek Jerusalem)
Kommentar: Sebastian Schirrmeister (Lichtenberg-Kolleg, Georg-August- Universität Göttingen)
Moderation: Olaf Terpitz (Centrum für Jüdische Studien, Karl-Franzens- Universität Graz)
Stefan Litt, habilitierter Historiker und Judaist, Kurator für allgemeine Geisteswissenschaften und Archivar an der Israelischen Nationalbibliothek Jerusalem. Zuletzt wurde von ihm herausgegeben: Stefan Zweig: Briefe zum Judentum, Berlin 2020.
Sebastian Schirrmeister ist Moritz Stern Fellow für Modern Jewish Studies am Lichtenberg- Kolleg Göttingen mit einem Projekt zu Rache(fantasien) im jüdischen Schreiben nach der Shoah. Studium in Potsdam und Haifa, danach wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik der Universität Hamburg (2011–2019), dort auch Promotion (2017). Doctoral Fellowship am Franz Rosenzweig Zentrum Jerusalem (2014), Amos Oz Gastprofessur für hebräische Literatur an der LMU München (2020). Zahlreiche Publikationen zur dt.-hebr. Literaturbeziehung, u.a. Begegnung auf fremder Erde. Verschränkungen deutsch- und hebräischsprachiger Literatur in Palästina/Israel nach 1933 (2019). Herausgeber des Romans Jerusalem wird verkauft oder Gold auf der Straße (Arco 2016) aus dem Nachlass von M. Y. Ben-Gavriêl.
Olaf Terpitz, Literaturwissenschaftler und stv. Leiter des Centrums für Jüdische Studien der Universität Graz.
Eine Kooperationsveranstaltung des Centrums für Jüdische Studien der Karl-Franzens-Universität Graz, der Israelischen Nationalbibliothek, des Instituts für Germanistik der Karl Franzens- Universität Graz und des Lichtenberg-Kollegs an der Georg-August-Universität Göttingen.