Hess’ und Nordaus Analyse setzten sich dabei von der seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bestehenden Rezeption des sephardischen Judentums innerhalb des deutschsprachigen Judentums ab. Anders als die Mehrheit der Rezipienten im Umkreis der Wissenschaft des Judentums wandte sich insbesondere Nordau in seiner Analyse des sephardischen Judentums im Wesentlichen den Gründen für die Vertreibung aus Spanien zu, indem er insbesondere den hohen Grad der Assimilation der in Spanien lebenden Juden kritisch beleuchtete. Basierend auf Nordaus Reisebeschreibung „Vom Kreml zur Alhambra“ aus dem Jahre 1880, kulturkritischen Beiträgen wie „Entartung“ (1892/93) als auch später erschienenen Schriften im Kontext des Zionismus wird versucht, Nordaus Positionen zu Antisemitismus und Zionismus über die Folie des sephardischen Judentums auch in ihren Ambivalenzen herauszuarbeiten
Dienstag, 2. Mai 2017 | 10:00 Uhr
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Karl-Franzens-Universität Graz
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