19. | 20. Mai 2025
Akademie der bildenden Künste Wien
Schillerplatz 3, 1010 Wien
Sitzungssaal
2025, 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung vom Nationalsozialismus, erfährt die Erinnerung an die Opfer und Orte der Gewaltverbrechen erhöhte gesellschafts- und bildungspolitische Aufmerksamkeit. Besonders durch das Ableben der Zeitzeug_innen-Generation werden Fragen nach der Relevanz der Erinnerung und ihren zeitgemäßen Formen und Inhalten in jüngster Vergangenheit neu verhandelt. Gegenwärtige globale Krisen, wie die Kriege in der Ukraine oder im Nahen Osten, kommen mit ihren Einflüssen auf die erinnerungspolitischen und -kulturellen Diskurse als zusätzliche Herausforderungen hinzu. Die Bildungseinrichtung Schule spielt in diesen kollektiven Prozessen eine zentrale Rolle.
Ausgehend vom Projekt DERLA – Digitale Erinnerungslandschaft Österreich setzen die beiden OeAD-Bereiche Holocaust Education (Programm ERINNERN:AT) und Kulturvermittlung mit Schulen Workshops und Impulsprojekte um, die erinnerungskulturelle Aspekte künstlerisch bearbeiten.
Konkrete Erinnerungsorte, Personen oder Personengruppen als NS-Verfolgte sind Ausgangspunkte für Erinnerungsarbeit, bei der Schüler_innen mit Künstler_innen und Kulturvermittler_innen im Rahmen des Unterrichts zusammenarbeiten. Angeregt wird dadurch eine aktive Teilhabe an künstlerischen (erinnerungs-)kulturellen Prozessen der Lernenden und Lehrenden.
Vor dem Hintergrund dieser Kooperation lenkt die Tagung „Achtzig Jahre danach. NSErinnerungsarbeit in künstlerischer Praxis und Vermittlung heute“ den Blick auf künstlerische Formen von Erinnerungsarbeit/-kultur und auf die damit verbundenen Vermittlungserfahrungen und -praktiken. Was kann die künstlerische Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit leisten und wo liegt ihr besonderes Potenzial? Inwieweit prägen künstlerische Interventionen den Diskurs um eine
kritische, reflektierte und inklusive Erinnerungskultur? Wie lässt sich das Wirken von Kunst, von Kunst- und Kulturvermittlung in der Erinnerungsarbeit fassen und wie gestalten sich die Verbindungen von historischem Lernen mit Kunst- und Kulturvermittlung? Und wie können damals und heute von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung Betroffene in den künstlerischen Prozess einbezogen werden bzw. ihn gestalten?
Diese und weitere Fragen diskutiert die an der Akademie der bildenden Künste Wien stattfindende Tagung. Sie richtet sich an Bildungsakteur_innen, insbesondere an Lehrpersonen und Lehramtsstudierende, wie auch Vertreter_innen von Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Gedenkstätten und Museen sowie Künstler_innen und Kulturvermittler_innen.
Eine gemeinsame Tagung des OeAD (Programm ERINNERN:AT, Bereich Kulturvermittlung mit Schulen), des Centrums für Jüdische Studien der Universität Graz und des Fachbereichs Kunst- und Kulturpädagogik am Institut für das künstlerische Lehramt der Akademie der bildenden Künste Wien