Eine gemeinsame Tagung des OeAD (ERINNERN:AT und Kulturvermittlung mit Schulen), des Centrums für Jüdische Studien der Universität Graz und des Fachbereichs Kunst- und Kulturpädagogik am Institut für das künstlerische Lehramt der Akademie der bildenden Künste Wien.
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2025, 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung vom Nationalsozialismus, wird die Erinnerung an die Opfer und Orte der Gewaltverbrechen erhöhte gesellschafts- und bildungspolitische Aufmerksamkeit erfahren. Besonders durch das Ableben der Zeitzeuginnen- und Zeitzeugen-Generation werden Fragen nach der Relevanz der Erinnerung und ihren zeitgemäßen Formen und Inhalten in jüngster Vergangenheit neu verhandelt. Gegenwärtige globale Krisen, wie die Kriege in der Ukraine oder im Nahen Osten, kommen mit ihren Einflüssen auf die erinnerungspolitischen und -kulturellen Diskurse als zusätzliche Herausforderungen hinzu. Die Bildungseinrichtung Schule spielt in diesen kollektiven Prozessen eine zentrale Rolle.
Ausgehend vom Projekt DERLA – Digitale Erinnerungslandschaft Österreich setzen die beiden OeAD-Bereiche Holocaust Education (Programm ERINNERN:AT) und Kulturvermittlung mit Schulen Workshops und Impulsprojekte um, die erinnerungskulturelle Aspekte künstlerisch bearbeiten. Konkrete Erinnerungsorte, Personen oder Personengruppen als NS-Verfolgte sind Ausgangspunkte für Erinnerungsarbeit, bei der Schüler/innen mit Künstler/innen und Kulturvermittlerinnen und -vermittlern im Rahmen des Unterrichts zusammenarbeiten. Angeregt wird dadurch eine aktive Teilhabe an künstlerischen (erinnerungs-)kulturellen Prozessen der Lernenden und Lehrenden.
Vor dem Hintergrund dieser Kooperation lenkt die Tagung „Achtzig Jahre danach. NS-Erinnerungsarbeit in künstlerischer Praxis und Vermittlung heute“ den Blick auf künstlerische Formen von Erinnerungsarbeit/-kultur und auf die damit verbundenen Vermittlungserfahrungen und -praktiken. Was kann die künstlerische Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit leisten und wo liegt ihr besonderes Potenzial? Inwieweit prägen künstlerische Interventionen den Diskurs um eine kritische, reflektierte und inklusive Erinnerungskultur? Wie lässt sich das Wirken von Kunst, von Kunst- und Kulturvermittlung in der Erinnerungsarbeit fassen und wie gestalten sich die Verbindungen von historischem Lernen mit Kunst- und Kulturvermittlung? Und wie können damals und heute von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung Betroffene in den künstlerischen Prozess einbezogen werden bzw. ihn gestalten?
Diese und weitere Fragen diskutiert die an der Akademie der bildenden Künste Wien stattfindende Tagung. Sie richtet sich an Bildungsakteurinnen und -akteure, insbesondere an Lehrpersonen und Lehramtsstudierende, wie auch Vertreter/innen von Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Gedenkstätten und Museen sowie Künstler/innen und Kulturvermittler/innen.
Willkommen sind sowohl Vorschläge, die sich reflektierend mit Fragen zeitgenössischer künstlerischer Erinnerungs- und Vermittlungsarbeit auseinandersetzen, als auch konkrete künstlerische Erinnerungsprojekte mit Fokus auf Schule und Unterricht.
Bitte senden Sie Ihren Abstract (max. 500 Wörter) sowie einen kurzen CV bis spätestens 30.11.2024 an victoria.kumar(at)oead.at.
Reise- und Aufenthaltskosten werden übernommen, für freiberuflich Tätige auch ein Honorar.
Konzeption und Organisation: Victoria Kumar (OeAD, ERINNERN:AT), Eva Kolm (OeAD, Kulturvermittlung mit Schulen), Gerald Lamprecht (Universität Graz, CJS), Roman Schanner (OeAD, Kulturvermittlung mit Schulen), Grit Oelschlegel (Akademie der bildenden Künste Wien, IKL)
Rückfragen an: victoria.kumar(at)oead.at