Die Israelische Nationalbibliothek in Jerusalem ist die älteste Kultureinrichtung des Staates Israel. Seit ihrer Gründung im Jahr 1892 wurden die Sammlung und das Sammlungsmandat ständig erweitert. Bereits kurz nach ihrer Gründung gelangten erste Archivmaterialien an die Bibliothek. Heute werden hier mehr als 1.000 Nachlassarchive aufbewahrt, darunter rund 170 zum Teil oder gänzlich deutschsprachige Bestände mit den Schwerpunkten Literatur, Philosophie, Religions- und Geschichtswissenschaften. Die Wege dieser Sammlungen nach Jerusalem gestalteten sich sehr unterschiedlich. Nicht immer waren die BestandsbildnerInnen AnhängerInnen des Zionismus oder lebten selbst in Palästina bzw. dem späteren Staat Israel. In der Nationalbibliothek wird zudem eine Reihe klassischer Exilarchive aufbewahrt, die ihre Fortsetzungen in anderen Sammlungen weltweit finden. Zu den bedeutendsten Nachlässen gehören unter anderem die von Stefan Zweig, Martin Buber, Else Lasker-Schüler, Max Brod und Gershom Scholem.
In den Veranstaltungen der Reihe werden die Nationalbibliothek und ihre Sammlungen sowie ausgewählte deutschsprachige Nachlässe vorgestellt. An konkreten Beispielen werden kulturhistorische, juridische und politische Fragen zu den Bereichen Archiv und Nachlass diskutiert.
Die Nationalbibliothek und ihre Geschichte: Sammlungen, Personen und Wendepunkte
Donnerstag 11. März 2021 | 18.00 Uhr | Registrierung: https://nlisrael.typeform.com/to/k73qy2jm
Nachlassansprüche und Jurisprudenz: Max Brod und Franz Kafka
Donnerstag 22. April 2021 | 18.00 Uhr | Registrierung: office.cjs(at)uni-graz.at
Nachlassbewusstsein und Bestandsbildung: Moshe Yaakov Ben-Gavriel (Eugen Hoeflich)
Donnerstag 20. Mai 2021 | 17.00 Uhr | Registrierung: https://nlisrael.typeform.com/to/rT4nPGp2
Exil, Lebensgeschichte und Nachlass: Else Lasker-Schüler
Donnerstag 24. Juni 2021 | 18.00 Uhr |Registrierung: office.cjs@uni-graz.at
Für die Konzeption der Reihe verantwortlich:
Birgit Erdle (Lichtenberg-Kolleg, Georg-August-Universität Göttingen), Anke Jaspers (Institut für Germanistik, Karl-Franzens-Universität Graz), Gerald Lamprecht (Centrum für Jüdische Studien, Karl-Franzens-Universität Graz), Stefan Litt (Nationalbibliothek Jerusalem), Anne-Kathrin Reulecke (Institut für Germanistik, Karl-Franzens-Universität Graz), Olaf Terpitz (Centrum für Jüdische Studien, Karl-Franzens-Universität Graz)