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Forschung

Forschungsfelder

Jüdische Geschichte und kritische (Zeit)Geschichte

Jüdische Geschichte kann nicht losgelöst von der allgemeinen Geschichte gesehen werden. Jüdinnen und Juden agierten und handelten stets innerhalb der Gesellschaften und in Interaktion mit ihrer nichtjüdischen Umgebung. Davon ausgehend ist jüdische Geschichte auch stets als Intervention in die traditionelle (Regional)Geschichtsschreibung zu verstehen, die teils nationalen Erzählmustern folgend, jüdische Geschichte von der allgemeinen Geschichte zu exkludieren trachtete oder nicht als ihren Untersuchungsgegenstand verstand/versteht.

Dem entgegentretend besteht eine Schwerpunktsetzung des CJS in der jüdischen Regionalgeschichte sowie einer kritischen (Zeit)Geschichtsforschung. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des CJS befassen sich mit der jüdischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in österreichischen/habsburgischen Regionen ebenso wie mit Fragen des Antisemitismus, der Verfolgung und Beraubung durch die Nationalsozialisten und Nationalsozialisinnen sowie der (jüdischen) Nachkriegsgeschichte. Letzteres inkludiert Fragen der Memory-Studies ebenso wie die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen in der österreichischen Gesellschaft, Kultur und Politik. Das CJS hat sich innerhalb der Forschungslandschaft am Standort Graz als ein Zentrum kritischer (Zeit)Geschichtsforschung etabliert und ist aktiv beteiligt an aktuellen geschichts- und gesellschaftspolitischen Debatten.

 

Jüdische Literaturen

Das Feld Jüdische Literaturen beschäftigt sich mit den vielfältigen sprachlichen und kulturellen Ausformungen und Interaktionen, die sich im literarisch-textuellen Feld seit der Haskala abzeichnen. Geprägt von imperialer, postimperialer, nationaler bzw. postnationaler Erfahrung weisen sie jeweils Momente von Verschränkung, Aushandlung und Vermittlung auf. Prozesse der Begegnung, des Transfers, der Übersetzung und Übertragung, der Verhandlung von Differenz und Ähnlichkeit, der Anverwandlung führten etwa zur Ausbildung von jüdischen Sprachkulturen im Deutschen und Russischen ebenso wie zur Entstehung der modernen jiddischen und hebräischen Literatur. In komparatistischer Sicht wird nach den Gegenständen, Darstellungsformen und Interaktionen von jüdischen Literaturen gefragt, die sich im europäischen Kontext und jenseits davon in der Migration entfalte(te)n.

Der Fokus auf europäisch-jüdische Literaturen, seien sie beispielsweise in deutscher, russischer, jiddischer oder englischer Sprache verfasst, weitet jenseits von nationalen Verengungen die Dichotomien von Peripherie und Zentrum, von Brüchen und Kontinuitäten. Thematische Aspekte wie Humor, Darstellung des Ersten Weltkriegs, Erinnerung bieten über ihre Relevanz für die europäische Literatur- und Kulturgeschichte hinaus neue Perspektiven auf Verflechtungen und Aushandlungen von Lebens-, Wissens- und Sprachwelten, auf Formen der Selbst- und Fremdwahrnehmung und auf die Konzeptualisierung von Weltliteratur.

 

Gelebtes und konzipiertes Miteinander

Im Fokus der kulturwissenschaftlich orientierten Forschungen stehen jüdische und nichtjüdische Begegnungen und Interaktionen sowie deren Auswirkungen auf die Lebensentwürfe der Menschen. Dabei werden vornehmlich Erfahrungen und Praktiken aus dem Alltagsleben sowie deren kulturelle Verarbeitung untersucht. Das zentrale Analyseinstrument, das im Rahmen der damit verbundenen Arbeiten zum Einsatz kommt, bildet die Kategorie Raum.

Einen Schwerpunkt der Arbeiten zu Formen jüdisch-nichtjüdischen Miteinanders bildet die Analyse von Narrationsbildungen im Bereich der Jüdischen Studien, in deren Folge neue methodische Zugänge erprobt und entwickelt werden. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Überwindung der häufig anzutreffenden Theorieferne der Jüdischen Studien geleistet.

Aktuelle Forschungsschwerpunkte bilden populärkulturelle Aktivitäten und Unterhaltungsformen, Migrationsprozesse sowie jüdisch-nichtjüdische Kommunikations- und Interaktionsräume. Mit deren Untersuchung werden Möglichkeiten zur Überwindung jüdisch-nichtjüdischer Dichotomien angedacht. Dies geschieht unter anderen mit den kulturwissenschaftlichen Konzepten der Performanz und Ähnlichkeit.

Kontakt Leitung

Univ.-Prof. Mag. Dr.phil.

Gerald Lamprecht

Centrum für Jüdische Studien

Beethovenstraße 21
8010 Graz

Telefon:+43 316 380 - 8073


nach Vereinbarung

Kontakt Sekretariat

Mag.

Beate Konecky

Centrum für Jüdische Studien

Beethovenstraße 21
8010 Graz

Telefon:+43 316 380 - 3900


Öffnungszeiten:
auf Anfrage




Die Bibliothek des CJS

Öffnungszeiten in den Sommerferien:

nach Absprache!

Bitte vorab um Kontaktaufnahme mit beate.konecky(at)uni-graz.at! Danke!

 

 

 

 

 

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